Tipps für seinen eigenen Garten

Erlebe deine Stadt anders und mache dir das richtige Verhalten zu eigen !

Die Stadt Freiburg will auf ihrem Gebiet die Massnahmen zu Gunsten der Artenvielfalt in den Vordergrund stellen. Deshalb lädt sie die Bürgerinnen und Bürger mit praktischen und leicht anwendbaren Ratschlägen ein, sich Gedanken über ihre eigene Grünfläche zu machen.

Die Garten-Charta:
Eine moralische Verpflichtung zu Gunsten
der Artenvielfalt

Die einheimische Pflanzenwelt und die wildlebenden Kleintiere durch einige bewährte Praktiken fördern? Ganz einfach, indem man der Garten-Charta zustimmt, die für alle zugänglich ist. Diese Ausgabe des kleinen Stadt-Lexikons vermittelt dir eine Zusammenfassung der Tipps der Informationsplattform der kantonalen Dienststellen für Energie und Umweltschutz. Sie haben dieses Engagement in Gang gebracht zu Gunsten einer Welt, welche die Bewahrung und Vermehrung der Artenvielfalt anstrebt.
Floretia, um deine Grünfläche zu gestalten: 
Ein Biotop so naturnah wie möglich
Die Online-Plattform wird dir helfen, die richtigen Pflanzen auszuwählen, um einen Garten mit grosser Artenvielfalt zu schaffen. Deine Fachkenntnisse und deine finanziellen Möglichkeiten spielen keine Rolle: Dank den umsichtigen Ratschlägen der Fachleute, welche die Website betreuen, wirst du die nötigen Werkzeuge finden, um eine schöne Fläche zu Gunsten der Kleintiere und der Pflanzenwelt zu kreieren.
Mission B:
Für mehr Biodiversität
Um deine Bemühungen konkreter zu machen und deine nahen oder fernen Nachbarn zu inspirieren: Beteilige dich an der Aktion von SRF, SRI, RTR und RTS und trage deine Quadratmeter mit Biodiversität hier ein.
Sprechen wir vom Rasen !

Tipp n° 1

Ein kurz geschnittener und grünender Rasen benötigt viel Wasser, chemischen Dünger und Pestizide.

Diese Produkte dringen mit dem Regen und dem Giessen in den Boden ein und verseuchen offene Gewässer und das Grundwasser. Sie tragen auch zur Verunreinigung des Hauses bei, denn die Biozide gelangen mit den Schuhen ins Hausinnere.

Einen schönen Naturrasen erhält man, wenn man diese Ratschläge befolgt :
  • Die kleinen Blumen und den Klee dulden.
  • Eine Rasen-Schnitthöhe von mindestens 6 cm wählen.
  • Einen Rasenmäher verwenden, der den Grasschnitt klein häckselt und gleich wieder auf den Boden auswirft (mulchen).
  • Den Boden im Herbst lockern (vertikulieren) und wenn nötig mit Kompost düngen.
  • Einen Streifen mit höherem Gras wachsen lassen und diesen solange nicht mähen, als Blumen darin blühen.
  • Beim Anlegen eines neuen Rasens eine Grasmischung wählen, die keinen chemischen Unterhalt benötigt. Für Stellen, die nicht das ganze Jahr über gemäht werden müssen, Mischungen mit einheimischen Blumen wie "Blumenrasen" oder "Blumenwiese" wählen.
  • Auf den systematischen Einsatz von Bioziden verzichten, um der Natur zu helfen, wieder zu ihren Rechten zu kommen, und den Blumen und Insekten ermöglichen, ihren vollständigen Lebenszyklus zu leben.
Schöne Hecken

Tipp n° 2

Exotische Hecken wie Thuja, Bambus und Kirschlorbeer bieten Vögeln und Kleintieren nur sehr wenig Nahrung an.

Die "lebendigen" oder "gemischten" Hecken, im Allgemeinen in Gärtnereien angeboten, sind mehr oder weniger exotischer Herkunft und Hybridpflanzen, die keinen Mehrwert für die Artenvielfalt aufweisen.

Hingegen blüht eine Hecke aus verschiedenen einheimischen Sträuchern zu verschiedenen Zeiten des Jahres und bringt unterschiedliche Früchte und Samen hervor.

Diese Sträucherarten bilden eine wertvolle Lebensquelle:
  • Buchs, Eibe, Stechpalme, Liguster und Buche bieten einen guten Sichtschutz.
  • Hartriegel, Haselnuss, Schwarzdorn produzieren Früchte.
Den Garten aufräumen

Tipp n° 3

Räumt man seinen Garten zu gründlich auf, trägt man dazu bei, die Artenvielfalt zu zerstören, und entfernt Material, welches die Kleintiere als Versteck oder Unterschlupf benutzen könnten.

Man kann übrigens aus Zweigen und Steinen, umrankt von Kletterpflanzen, hübsche Hotels für Kleintiere bauen.

Um Unterschlüpfe für die Kleintiere herzustellen:
  • Man lässt das ganze Jahr über in einer Gartenecke einen Haufen aus Holz, Steinen und altem Laub sowie Stellen mit trockenem Gras stehen.
  • Sofern sie keine Gefahr durch Herunterfallen darstellen, spart man beim Schneiden der Bäume und Sträucher einige tote oder hohle Äste aus, die der Tierwelt als Schutz dienen.
Durchgänge

Tipp n° 4

Igel wandern von einem Garten zum anderen, um einen Partner für die Paarung, eine Wasserstelle, etwas Nahrung oder einen Ort zum Überwintern zu finden. Die Gartengrundstücke werden jedoch immer stärker voneinander abgegrenzt, was die Igel dazu zwingt, auf die Strasse auszuweichen, wo sie jedoch Gefahr laufen, überfahren zu werden.

Die Trottoir-Randsteine stellen für gewisse Tierarten schwer überwindbare Hindernisse dar, beispielsweise für Molche und Blindschleichen.
Für Eichhörnchen kann ein gefällter Baum ihren Weg durch die Lüfte unterbrechen und sie dazu zwingen, sich auf dem Boden fortzubewegen, wo ihnen durch Autos, Hunde und Katzen Gefahr droht…

Um die Fortbewegung der Kleintiere zu erleichtern:
  • Einen Durchgang zu jedem anderen anstossenden Garten belassen oder schaffen (zirka 12 x 12 cm).
  • Beim Baumschneiden an die Eichhörnchen denken, indem man ihnen keine Lücken in ihren Durchgang schneidet.
Stopp den Schadstoffen

Tipp n° 5

Die Bezeichnung "Biozide" umfasst alle chemischen Substanzen, die zum Abtöten der Schimmelpilze und Milben, der Läuse, aber auch der Marienkäfer und Nacktschnecken dienen; die beiden letzteren spielen eine wichtige Rolle beim natürlichen Kampf gegen die Schädlinge. Diese übermässig eingesetzten Biozide verschmutzen unsere Gewässer und sind eine Gefahr für die menschliche Gesundheit.

Präventivbehandlungen verhindern die natürliche Regulierung.

Geduld und gesunder Menschenverstand – eine gute Medizin vor einer Behandlung mit chemischen Substanzen :
  • Pflanzen wählen, die gegenüber Krankheiten widerstandsfähig sind.
  • Die geltende Gesetzgebung befolgen. Seit 2001 ist die Unkrautvernichtung in Alleen, auf Wegen, Parkplätzen und entlang von Wegrändern verboten. Ist eine solche dennoch nötig, die thermische Unkrautvernichtung bevorzugen.
  • So wenig Pestizide wie möglich verwenden. Falls dennoch erforderlich, natürliche Produkte einsetzen.
Und es ward Licht !

Tipp n° 6

Die Lichtverschmutzung, gemeint ist die exzessive Aussenbeleuchtung, stört das Leben und den biologischen Rhythmus zahlreicher kleiner Wildtiere, die nachtaktiv sind und in den Gärten leben: Fledermäuse, Igel, Käuzchen, Kröten, Insekten…

Die Lampen ziehen bestimmte Nachtfalter an, die wertvolle Bestäuber sind, und führen zu deren Tod durch Erschöpfung.

Die künstliche Helligkeit erhöht die Verletzlichkeit der Tierwelt, die so zur leichten Beute wird.

Um das Nachtleben und die Nachtruhe der Gartenfauna zu bewahren:
  • Die Gartenbeleuchtung ausschalten, wenn sie unnötig ist.
  • Lampen bevorzugen, die nach unten leuchten.
  • LED-Lampen mit einer Farbtemperatur von 2700°K wählen (warm white, warmweiss).
Alarm bei invasiven Pflanzen

Tipp n° 7

Bestimme Pflanzen aus Asien oder Amerika sind daran, in die Natur einzufallen, indem sie eigentliche ökologische Katastrophen verursachen, denn sie vermehren sich schnell und verdrängen dort, wo sie sich verbreiten, alle anderen Pflanzenarten.

Leider stammen die meisten dieser Pflanzen, die sich sehr leicht vermehren, aus Gärten und Pärken.

Leider stammen die meisten dieser Pflanzen, die sich sehr leicht vermehren, aus Gärten und Pärken.

Um die Verbreitung von exotischen Pflanzen in der Natur nicht zu begünstigen:
  • Jedes Anpflanzen dieser Arten vermeiden und sie ausreissen, wenn sie bereits auf dem eigenen Grundstück wachsen.
  • Diese Pflanzen gehören keinesfalls in den Kompost, sondern müssen in die Kehrichtverbrennung.
  • Auf das Anpflanzen der folgenden Arten verzichten*:

* © Garten-Charta Bilder

Wenn die Katze weg ist

Tipp n° 8

Die Katze, ein sympathisches Haustier, aber ein gefürchteter Jäger in den Gärten! Die Katze fängt junge Vögel, die ihr Leben auf dem Boden beginnen, jagt Eidechsen, Schmetterlinge und Insekten aller Art, aber auch kleine Nagetiere.

Der Jagdinstinkt der Katze ist naturgegeben. Nicht naturgegeben ist jedoch die zu hohe Katzendichte in Siedlungsgebieten. In einer einzigen Nacht können etwa zehn Katzen nacheinander denselben Garten passieren! In der freien Natur hingegen deckt eine europäische Wildkatze ein Territorium von etwa 3 Quadratkilometern ab.

Um zu versuchen, die Vögel vor der Ankunft meiner Katze zu warnen:
  • Der Katze ein Glöckchen oder eine Schelle umhängen, die bei der geringsten Bewegung klingelt.
  • Haben junge Vögel ihr Nest verlassen und werden von ihren Eltern am Boden gefüttert, behalte ich Felix einige Tage im Haus (üblicher Zeitraum: Mai und Juni).
Nicht stören !

Tipp n° 9

Ein seit Monaten vergessener Haufen aus Ästen und altem Laub? Vorsicht beim Entsorgen! Der Haufen kann eine Igelfamilie, ein Rotkehlchennest, Molche oder andere Amphibien beherbergen, die alle sehr gefährdet sind.

Um die eidgenössische Luftreinhalte-Verordnung (LRV) umzusetzen, sind Gartenfeuer in den meisten Schweizer Gemeinden verboten. Das Verbrennen von Haushaltabfällen und anderen Materialien, Möbeln oder Produkten ist verboten.

Um zu vermeiden, dass überwinternde oder nistende Tiere verletzt oder getötet werden:
  • Vermeiden, meinen alten Haufen aus Ästen und Laub während der Nistsaison und der Überwinterungszeit zu zerstören. Falls nötig, den Haufen in den Monaten August und September entsorgen.
  • Die Vorschriften der Gemeinde hinsichtlich des Feuers und des Wasserverbrauchs befolgen.
Plantsche in Frieden !

Tipp n° 10

Das Schwimmbecken ist eigentlich ein Ort des Vergnügens und der Entspannung. Es kann aber zum Grab für die Igel und die Amphibien werden, die im Glauben hineinspringen, ein natürliches Gewässer vor sich zu haben.

Ohne Ausstiegsmöglichkeit schwimmt das Tier so lange dem Rand entlang, bis es vor lauter Erschöpfung ertrinkt…

Nachts leistet die Beleuchtung unter der Wasseroberfläche des Schwimmbeckens dem Ertrinken der Nachtfalter Vorschub.

Um nicht das Ertrinken von Insekten und anderen Tieren zu bewirken:
  • Die Beleuchtung des Schwimmbeckens abschalten, wenn sie nicht benötigt wird.
  • Den Ausstieg der tierischen Badegäste erleichtern, indem ein kleines rutschfestes Brett (10 cm breit, mit Quer-Rillen oder schmalen Quer-Leisten) befestigt wird, welches den Kleintieren ermöglicht, das Wasser zu verlassen.